Primitivanlagen

Primitivanlagen
Primitiv|anlagen,
 
Biologie: in der Entwicklung eines Organismus die ersten Sonderungen von plasmatischen oder zelligen Faktorenbereichen im Embryonalkörper, aus denen spezifische embryonale Differenzierungen hervorgehen. Soweit diesen Anlagen Organfunktion zukommt, kann man sie als Primitivorgane bezeichnen, z. B. die Keimblätter Entoderm und Ektoderm.
 
Eine besondere Form eines Primitivorgans, den Primitivstreifen, bilden Vögel, Säugetiere einschließlich Mensch in der embryonalen Keimscheibe aus. Er ist ein verdickter Zellstreifen in der Medianebene der oberen Schicht (Ektoderm) der Keimscheibe, der die erste Anlage aller Organe des embryonalen Körpers darstellt. Der Primitivstreifen geht am vorderen Ende in den Primitivknoten (hensenscher Knoten) über. An seiner Oberfläche trägt er eine Rinne (Primitivrinne), die seitlich von den Primitiv- oder Medullarwülsten begrenzt wird. Nach vorn kann sich die Primitivrinne zu einer kleinen Primitivgrube vertiefen. Die Primitivrinne vermittelt die Bildung des Mesoderms. Der Primitivknoten bildet den Ausgangspunkt für die von ihm sich ausbreitende Körpergrundgestalt (»Kopffortsatz«), auf deren Kosten der Primitivstreifen von vorn nach hinten kürzer wird, bis er in den Endknoten des Embryonalkörpers aufgeht.

Universal-Lexikon. 2012.

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